Bei einer Aktion vor dem Deutschen Tierärztetag hat foodwatch die Tiermediziner:innen aufgefordert, jetzt ihre Stimme zu erheben für die Tiere: Für unabhängige Kontrollen der Verletzungen und Gesundheitsschäden in jedem einzelnen Stall. Betriebe mit kranken Tieren müssen sanktioniert, Betriebe mit gesunden Tieren belohnt werden!
Tierärzt:innen sehen das Leid der Tiere jeden Tag in den Ställen. Doch in der öffentlichen Debatte hört man von ihnen nur wenig. Dabei bietet sich jetzt gerade eine Chance, etwas zu verändern – denn mit dem neuen Tierhaltungslabel, das Bundesminister Cem Özdemir kürzlich vorgestellt hat, nimmt die Debatte über die Zustände in der Tierhaltung wieder Fahrt auf.
foodwatch hat deshalb heute die Teilnehmer:innen des Deutschen Tierärztetages mit Flyern und Plakaten empfangen und aufgefordert: Setzt Euch dafür ein, dass in jedem einzelnen Stall kontrolliert wird, ob die Tiere krank sind! Wer seine Tiere gesund hält, muss belohnt werden. Und wer Tiere leiden lässt, muss gezwungen werden, das zu ändern. Wir wollen Tierärzte aufrütteln und dazu bewegen, im Interesse der Tiere politisch Druck zu machen.
foodwatch-Geschäftsführer Chris Methmann im Campact-Podcast
Millionen Nutztiere in deutschen Ställen leiden unter Schmerzen und Krankheiten – und zwar in allen Haltungsformen. Hühnern brechen unter ihrem eigenen Körpergewicht die Knochen, weil die vielen Eier alles Kalzium aufbrauchen. Milchkühe leiden an schmerzhaften Euterentzündungen, weil ihnen jeden Tag bis zu 60 Liter Milch abgepumpt werden. Schweine haben Lungenentzündungen, offene Wunden, Abszesse. Diese Probleme gibt es in allen Haltungen, auf kleinen Bio-Höfen genauso wie in großen Tierfabriken. Es gibt keinerlei gesetzliche Vorgaben für Landwirt:innen, dass sie ihre Tiere gesund halten müssen – das muss sich endlich ändern!
Ein bisschen mehr Platz reicht nicht
Das geplante Tierhaltungskennzeichen von Bundesagrarminister Cem Özdemir wird an den millionenfachen Krankheiten und am Leiden der Tiere wenig ändern. Denn das Label kennzeichnet lediglich die verschiedenen Haltungsformen – ob und wie viele Tiere Schmerzen und Schäden erleiden, wird aber bisher gar nicht erfasst. Das wollen wir ändern. Bitte helfen Sie mit und schreiben Sie jetzt an Cem Özdemir: Wir brauchen klare Vorgaben für die Gesundheit der Tiere!
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